Die Bundesstraße 1 (Abkürzung: B1)...
...war eine Bundesstraße in Deutschland und erstreckte sich von der niederländischen Grenze bei Aachen im Westen bis zur polnischen Grenze in Küstrin-Kietz an der Oder im Osten.

Die Straße entwickelte sich aus einer alten Handelsstraße zur Zeitenwende über den Hellweg und die Via Regia zur 1392 Kilometer langen ehemaligen Reichsstraße 1, die von der deutsch-niederländischen Grenze vor Aachen über das Ruhrkohlerevier, die Soester Börde, Magdeburg, Berlin und Königsberg bis an die deutsch-litauische Grenze führte und damit die längste je existierende deutsche Straße war.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das System der Reichsstraßen-Nummerierung beibehalten. Nach Bildung der Bundesrepublik Deutschland (einschließlich West-Berlins) erhielten die westdeutschen Straßen allerdings ein "B" für Bundesstraße vor ihrer Nummer, wogegen die DDR nach Aufhebung aller NS-Gesetze das "R" durch das alte "F" für Fernverkehrsstraße ersetzte. Aus der R 1 von Aachen bis Ostpreußen wurde so im Westen die B 1 von Aachen bis Helmstedt und in der DDR die F 1 von Morsleben bis zur Grenze Potsdam/West-Berlin und anschließend vom Potsdamer Platz in Ost-Berlin bis Kietz. Das alte Nummernsystem wurde aber auch in der DDR beibehalten, sodass nach der Wende aus den F-Straßen einfach B-Straßen werden konnten.

Die Bundesstraße 1 war von alters her eine der wichtigsten Verbindungsstraßen. Sie übernahm in den meisten Orten und Städten, die sie durchquerte, eine zentrale Hauptstraßenfunktion.
Daraus ergab sich, dass sie - innerstädtisch oder auf freiem Land - an wichtigen Punkten vorbeigeführt wurde, die heute sehenswert sind oder wichtige Funktionen haben.

Der weitere Verlauf der ehemaligen B 1 durch das Bördeland führte durch den Werler Vorort Westönnen, der durch das dort in mehreren Fabriken hergestellte Sauerkraut bekannt ist. Nach einigen Kilometern Landstraße vorbei an dem Werler Vorort Mawicke näherte man sich den westlichen Vororten von Soest, so auch Ampen. Auf dieser Strecke bewegt sich alljährlich der größte Silvesterlauf Deutschlands auf einer Strecke von 15 Kilometern Länge von der Werler Stadthalle bis zum Soester Marktplatz - der überwiegende Teil der Laufstrecke befindet sich auf der ehemaligen B 1.

Die B 1 durchquerte früher Soest und wurde mittlerweile zur Landesstraße L 969 heruntergestuft.

Der Name Hellweg, als welcher die B1 oft bezeicnet wurde, wird unter anderem als "lichter, breiter Weg" gedeutet. Der Westfälische Hellweg ist der bekannteste Hellweg in Nordrhein-Westfalen. Es handelt sich um eine über 5000 Jahre alte, aus vorrömisch-germanischer Zeit stammende Verbindung vom Rhein bis Corvey. Er war Teil einer via regia von Aachen bis Goslar, wurde schon von Ptolemäus erwähnt und hatte eine Breite von etwa drei Metern, bis er 1788 zu einer Chaussee ausgebaut wurde. (Quelle: Wikipedia)

Man kann wohl nachvollziehen, dass die Namen "B1" und "Hellweg" in den Herzen der Anwohner tief verwurzelt und mit großer Tradition behaftet sind und deren Umbenennung in die L 969
nichts mehr mit der Seele dieser historischen Straße zu tun haben wird.

Wenn man da auch nichts mehr ändern kann, so kann man das Brauchtum an der B1 in deren Köpfen und Herzen weiterleben lassen. Dazu möchten wir beitragen...